China ist eine industrielle Weltmacht. Zwar hat sich das Wachstum zuletzt verlangsamt, doch drängt das Land zugleich in immer mehr Industriezweigen auf den Markt. Paradebeispiel ist die Bahnindustrie: Mit immensen finanziellen Mitteln fördert die chinesische Regierung die heimische Branche, die den etablierten Konzernen Konkurrenz macht. Die westlichen Hersteller sind technologisch Weltspitze und stellen sich dem Wettbewerb. Doch es braucht gleiche und faire Rahmenbedingungen. Die Politik ist gefragt, bessere Rahmenbedingungen für die Industrie in Deutschland zu sichern.
China ist für die Bahnindustrie in Deutschland ein wichtiger Partner. Zugleich hat die chinesische Regierung Bahntechnik zur Schlüsselindustrie erklärt. Das Ziel: Export der eigenen Produkte auf die Weltmärkte. Um dies zu forcieren, fusionierten die beiden chinesischen Hersteller CNR und CSR zur China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC). Entstanden ist der weltweit größte Bahntechnikhersteller, größer als die drei größten Zughersteller der westlichen Welt zusammen. Der neue chinesische Bahnindustriegigant verfügt über Kapazitäten zur Fertigung von Schienenfahrzeugen, die ausreichen, um künftig die Hälfte des Weltmarktes im Alleingang abzudecken. Als Staatskonzern kann CRRC auf schier unerschöpfliche Finanzmittel zurückgreifen. Welche westlichen Privatunternehmen können mit solcher Rückendeckung agieren?
Die Hersteller stellen sich dem neuen Wettbewerb. Bahntechnologie made in Germany genießt weltweit einen exzellenten Ruf, die Hälfte ihrer Produkte verkaufen die Unternehmen ins Ausland. Doch damit die hiesigen Produzenten ihre globale Spitzenstellung halten können, braucht es faire und gleiche Spielregeln. Dazu zählen offene Märkte und für alle zugängliche Vergabeverfahren ebenso wie transparente Finanzierungsstrukturen. Die Bahnindustrie in Deutschland erfüllt zudem mit Stolz hohe Ansprüche in Sachen regelkonformes unternehmerisches Handeln und guter Unternehmensführung – diese Maßstäbe müssen auch für Unternehmen aus anderen Weltregionen gelten. Die Bundesregierung ist aufgefordert, in bilateralen und internationalen Verhandlungen die Grundprinzipien eines freien Wettbewerbs konsequent einzufordern.
Vor allem aber kann die Politik im eigenen Land den Ordnungsrahmen verbessern. Konkret: