Die Zahl der Cyberattacken nimmt seit Jahren zu. Insbesondere der Schutz kritischer Infrastrukturen wird zu einer immer wichtigeren Aufgabe. Dies gilt auch für den Schienenverkehr, dessen Systeme zunehmend digital und vernetzt agieren – und dadurch angreifbar für Cyberkriminalität werden. Die heimische Bahnindustrie stellt sich der Herausforderung und entwickelt Lösungen.
Der Schutz des Schienenverkehrs setzt dabei im Wesentlichen an drei Punkten an:
Die Unternehmen der Bahnindustrie in Deutschland sind weltweit führend in der Entwicklung der nötigen Schutztechnologien. Auch die Politik hat das Thema erkannt und in Regularien wie dem deutschen IT-Sicherheitsgesetz oder der jüngst verabschiedeten EU-Cybersicherheitsrichtlinie berücksichtigt. Diese müssen nun umgesetzt und ihre Einhaltung streng überwacht werden. Zugleich gilt es, die Infrastrukturbetreiber finanziell zu unterstützen. Denn die Auf- und Umrüstung von Schutztechnologien auf den neuesten Stand ist kostenintensiv. Der Staat muss hier seiner Verantwortung für den Schutz kritischer Infrastrukturen nachkommen.
Die Bahntechnikhersteller forschen für mehr Cybersicherheit. So beteiligen sie sich etwa an der 2016 gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG gegründeten interdisziplinären Arbeitsgruppe Cybersecurity für sicherheitskritische Infrastrukturen (CYSIS) an der Technischen Universität Darmstadt. Entstanden ist daraus unter anderem ein Whitepaper. Die Forscher geben darin konkrete technische Empfehlungen für eine bessere Resilienz des Zugverkehrs mit dem Ziel, dass Bahnnetze im Falle eines Cyberangriffs ihre wesentlichen Funktionen zum Schutz etwa von Passagieren aufrechterhalten können.