Gemeinsam mit internationalen Partnern bringt die Bahnindustrie in Deutschland rund um den Globus die beste Mobilität aufs Gleis, die es je gab. Als Exportindustrie generiert die Bahnindustrie durchschnittlich 40% ihres Umsatzes im Ausland. Basis für den Erfolg bildet fairer und freier Wettbewerb auf dem Weltmarkt.
Die Bahnindustrie ist eine Schlüsselindustrie. Denn Schiene 4.0 generiert die Mobilität der Zukunft – für mehr Klimaschutz und mehr Kundenkomfort. Die Bahnindustrie in Deutschland ist weltweit führend - Freihandel bildet dafür die Basis. Respektvolle Kooperation mit Partnern weltweit – dies gehört zur DNA der Bahnindustrie in Deutschland. Doch eine wachsende Marktabschottung droht die Fahrt zu bremsen. Wo Schienenprojekte den Kraftlinien staatlicher Exportsubventionen folgen, ist der freie und faire Wettbewerb in Gefahr. Offene Märkte und faire Spielregeln für alle – darum muss jetzt es gehen.
Jetzt muss die Politik handeln. In Berlin wie in Brüssel. Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) schlägt eine Mind-the-Gap-Strategie für bahnindustrielle Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor. Denn die Hightech-Branche Bahnindustrie braucht ein Level-Playing-Field, um auch künftig erfolgreich sein zu können. Entscheidend ist, die Verwerfungen auf dem Weltmarkt der Bahnindustrie adäquat wahrzunehmen – und ihnen verantwortungsethisch entgegenzuwirken.
Die Bahnindustrie in Deutschland ist Weltmarktführer, basierend auf freiem Wettbewerb. Aber das Gleichgewicht des globalen Marktes gerät bedrohlich in Schieflage durch massive staatliche Exportsubventionen, nationalen Protektionismus und extrem hohe Lokalisierungspflichten. Brüssel und Berlin müssen reagieren. Nur dann kann unsere Industrie auch in 10 Jahren noch an der Weltspitze sein.
Deshalb hat der VDB ein Strategiepapier ausgearbeitet. Es enthält präzise Maßnahmen für ein Level-Playing-Field mit fairen Spielregeln. Das Papier empfiehlt einen „Mind the Gap“-Ansatz - denn Deutschland und Europa müssen über den Tellerrand schauen, um fairen Wettbewerb auf dem Weltmarkt zu sichern. Das Papier liefert Handlungsempfehlung gegen Asymmetrien:
Das vollständige Diskussionspapier können Sie hier downloaden.
Im Februar 2023 veröffentlicht die OECD eine Studie zur Wettbewerbsverzerrungen im internationalen Schienenmarkt für rollendes Material. Die Studie ist Teil einer Reihe von Veröffentlichungen, in denen die OECD staatliche Hilfen für verschieden Sektoren und deren Auswirkungen auf den internationalen Handel untersucht.
Im Zeitraum von 2016 bis 2020 wurden weltweit insgesamt ca. 5 Milliarden Dollar an stattlicher Unterstützung an Unternehmen der Bahnindustrie geleistet. Die untersuchten Unternehmen vereinten in diesem Zeitraum 70% des Umsatzes der gesamten Branche. Hierbei entfielen 54% auf Steuervergünstigungen, 34% auf direkte Subventionen sowie 12% auf Finanzierungshilfen. Chinesische Firmen erhielten 81% der gesamten staatlichen Hilfen im untersuchten Zeitraum.
Gleichzeitig kam die Studie zu dem Ergebnis, dass Weltregionen außerhalb Europas den Zugang zu ihrem Markt für ausländische Anbieter enorm erschweren. So würden in einzelnen Staaten nur Unternehmen an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen können deren Eigentümer mehrheitlich aus dem betreffenden Land stammen. Hierdurch würden ausländische Unternehmen zu Joint Ventures gedrängt, um einen Zugang zum jeweiligen zu erhalten. Gleichzeitig steige so die Gefahr eines ungewollten Technologietransfers.
Measuring Distortions in International Markets. The Rolling-Stock Value Chain
Der VDB setzt sich als aktives Mitglied der EC-Expertengruppen RSI für faire Wettbewerbsbedingung auf dem internationalen Bahnmarkt ein. Auf Grundlage eines Beschlusses des Europäischen Parlaments 2016 (2015/2887 (RSP)), wurde 2018 eine Expertengruppe zur Stärkung der Wettbewerbfähigkeit der europäischen Bahnindustrie bei der EU-Kommission ins Leben gerufender. Das Gremium setzt sich zusammen aus kleinen, mittlere und großen Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie Verbänden der EU-Mitgliedsstaaten.
Am 21. Oktober 2019 hat die EU-Kommission gemeinsam mit der EU-Expertengruppe Bahnzulieferindustrie den Bericht "Report of the expert group on competitiveness of the European rail supply industry" vorgelegt, der die aktuelle Wettbewerbssituation auf dem internationalen Bahnindustriemarkt beschreibt, Herausforderung und Asymmetrien herausarbeitet und schließlich konkrete Maßnahmen für die Kommission, die Mitgliedsstaaten, Normungsorganisationen sowie die Industrie und Betreiber selbst vorschlägt, um die führende Position der europäischen Bahnindustrie auf dem Weltmarkt auch künftig zu gewährleisten.
Hinter den Empfehlungen des Expertenberichts stehen geschlossen die europäische Bahnzulieferindustrie, die europäischen Betreiber sowie die EU Kommission. Die Empfehlungen decken zehn Politikbereiche ab:
Zentrale Empfehlungen aus dem Bericht umfassen:
Den Bericht finden Sie zum Download hier.
The rail industries in Germany and France are global market leaders in zero emission mobility, standing for the resilient European high-tech industry of the future. Clean mobility, key to the EU’s climate targets, is the next European success story, but there is an important prerequisite: a level playing field to facilitate industrial leadership in the future and European strategic sovereignty. The Fédération des Industries Ferroviaires (FIF) and the Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V are fully committed to a market-based regulatory framework in the EU, to free trade worldwide and to rule-based competition. Therefore, VDB and FIF are gravely concerned about competition-distorting asymmetries in the current EU competition framework.
FIF and VDB point out that as a result of a legal loophole, EU state aid law has so far only been applied to value added in the EU. In stark contrast, EU state aid rules do not apply to non-European state-owned enterprises (SOE), bidding for public tenders in the Single Market. Such asymmetric framework conditions, if not duly corrected, are likely to erode industrial structures within the EU in the long run.
Therefore, FIF and VDB strongly welcome the fact that the EU is aiming to establish fair competitive conditions in international public procurement through more reciprocity with the International Procurement Instrument (IPI). The approach is ground-breaking for making existing EU law fit for globalization. The IPI must effectively complement existing EU law and include strong anti-circumvention provisions. FIF and VDB thus strongly support the amendments by the European Parliament’s Committee on International Trade and call on the Members of the European Parliament to continue to advocate strict EU State aid legislation, which must apply to all bidders in the EU, under the aegis of the EU Commission during the upcoming Trilogue negotiations on the IPI and to urgently work for its rapid adoption.
Please find the Joint Declaration by The German Railway Industry Association (VDB) and the Fédération des Industries Ferroviaires (FIF) on the International Procurement Instrument (IPI) here.
Vier Säulen der fairen Partnerschaft:
1. Wirtschaftlichkeit: günstiger Anschaffungspreis, berechenbare Lebenszykluskosten (LCC), die verlässlich über 10, 20 und 30 Jahre optimiert werden für Züge, Infrastruktur und Komponenten. Kostenwahrheit statt Momentaufnahmen. Qualität mit einzigartigem Preis-Leistungs-Verhältnis für ein übers Jahr hocheffizientes Bahnsystem, das deutlich mehr Kunden gewinnt.
2. Energieeffizienz: klimaschonende und wirtschaftliche Mobilität durch exzellente Antriebstechnologien, digital optimierte Fahrprofile, hoch innovative Werkstoffe, energiesparende Komponenten.
3. Intelligente Instandhaltung: prädiktive Verfahren, offene Standards, verlässliche Ersatzteilversorgung über den Lebenszyklus für höchste Verfügbarkeit und effizienten Betrieb ohne Lock-in-Effekte.
4. Kooperation: nachhaltig angelegte, faire Zusammenarbeit, gemeinsame Entwicklung von Verkehrskonzepten, duale Ausbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort, Projekterfahrung, Verlässlichkeit, Transparenz statt Blackbox. So können zum Beispiel Schwellenländer eigene Kompetenzen aufbauen und ihre wirtschaftliche Entwicklung mit deutschem Wissen vorantreiben.
Seit 2018 bestehen drei VDB-Auslandsrepräsentanz in China in Tianjin bei Peking, in Chengdu und Shanghai. Die VDB-Büros sind in China unterstreichen die hohe Bedeutung der deutsch-chinesischen Partnerschaft und die besondere gegenseitige Wertschätzung. Dank eines noch intensiveren Dialogs wird es möglich sein, gemeinsam beste Lösungen zu realisieren. VDB-Mitglieder, darunter viele mittelständische „hidden champions“, werden auf dem chinesischen Markt noch aktiver unterstützt – und können ihre führenden Lösungen passgenau einbringen.
Die Auslandsbüros sind Kompetenzzentren und Berater für VDB-Mitgliedsunternehmen auf dem chinesischen Marktdienen, als Forum des Austauschs, des deutsch-chinesischen Gesprächs, der sachkundigen und neutralen Beratung und der gemeinsamen Suche nach optimalen Kooperationen. Als VDB Chief Representative vertritt Herr Professor Dr. Peter Mnich mit seinem Team den VDB vor Ort mit herausragender Expertise.
China ist einer der größten Bahnindustriemärkte der Welt. Er bietet viele exzellente Chancen für komplementäre Partnerschaften, von denen beide Seiten stark profitieren. Zahlreiche sehr erfolgreiche Kooperationen von Unternehmen aus Deutschland und China zeigen: Globalisierung – gut gemacht – ist eine Win-Win-Strategie. Nachhaltiges Zusammenwirken gründet auf Vertrauen, Wertschätzung, Synergien und der Fähigkeit, Kundenwünschen zu entsprechen.
Die nationalen wie internationalen Standorte des VDB finden Sie hier.
VDB-Chief Representative Prof. Dr.-Ing. Peter Mnich
Telefon: +86 158 2298 426 Telefon: +49 172 3934 770 E-Mail: mnich@bahnindustrie.info
VDB-Representative Dr.-Ing. Yuanfei Shi
Telefon: +86 138 5198 1987 E-Mail: shi@bahnindustrie.info