Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. nimmt den plötzlichen Tod Heinz Hermann Thieles mit großer Betroffenheit auf. „Die Nachricht trifft uns tief. Wir verlieren eine große, visionäre Unternehmerpersönlichkeit. Mit seinem bewundernswerten persönlichen Engagement hat Thiele innovative Mobilität in Deutschland und weltweit wie kaum ein anderer nachhaltig geprägt. Für seine bleibenden Verdienste um das System Schiene ist die Bahnindustrie in Deutschland sehr dankbar. Heinz Hermann Thiele war ein überzeugter, leidenschaftlicher Unternehmer und dem VDB stets ein außerordentlich wichtiger, umsichtiger und hochgeschätzter Ratgeber. Sein herausragendes Lebenswerk steht zugleich für viele global erfolgreiche Familienunternehmen in unserer Industrie“, so VDB-Präsident Andre Rodenbeck.
Seine Laufbahn beim Mittelständler Knorr-Bremse begann Thiele nach abgeschlossenem Studium der Rechtswissenschaft 1969 als juristischer Sachbearbeiter in der Patentabteilung. Sechzehn Jahre später übernahm er seinen Arbeitgeber und baute das mittelständische Unternehmen als Vorstandschef zu einem globalen Milliarden-Konzern aus. Er schuf einen Weltmarktführer für Zug- und Lkw-Bremsen mit 30.000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund sieben Milliarden Euro. Auch nach dem Börsengang 2018 blieb Thiele gemeinsam mit seiner Tochter mit 59 Prozent der Unternehmensanteile Mehrheitseigentümer des Unternehmens. Erst im vergangenen Jahr war er wieder in den Aufsichtsrat zurückgekehrt und bekleidete das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Das Manager Magazin hat Thiele in die »Business Hall of Fame« aufgenommen. Nach Angaben des Unternehmens ist Thiele am Dienstag im Alter von 79 Jahren im Kreise seiner Familie in München verstorben.
