Deutschland hat sich zu den CO2-Minderungszielen von Paris bekannt. Mit Recht. Doch ausgerechnet der Verkehr ist das größte Sorgenkind. Mit einem Plus von 3,4 Prozent belegt er den unrühmlichen Spitzenplatz. Die Zahlen unterstreichen, dass die Bundesregierung die Verkehrswende endlich angehen muss. Die Schiene bietet entsprechende Lösungen. Die richtigen Weichen sind im Koalitionsvertrag gestellt. Nun gilt es diese zügig und tatkräftig umzusetzen. Die vier wichtigsten Punkte, um den nachhaltigen „Klimaschutz-Verkehrsträger“ zu stärken:
Digitale Technologien revolutionieren den Schienenverkehr. Sie bieten enormes Potenzial für mehr und besseren Schienenverkehr. Zwei Beispiele:
Die Umrüstung auf moderne digitale Technologien ist teuer. Hier ist der Bund gefragt: Er muss dafür Sorge tragen, dass Neubaustrecken fristgerecht ausgebaut und mit digitalen State-of-the-Art-Lösungen und innovativen Systemen ausgestattet werden.
Verkehrssektor bremst Klimaschutz ausSeit 25 Jahren kommt der Verkehrssektor in Sachen Emissionsreduktion keinen Schritt voran.
Die deutsche Bahnindustrie ist hochinnovativ. Doch damit sich internationale Investoren und Kunden von dem Pioniergeist überzeugen können, müssen sie neue Technologien real erleben und testen. Schwerpunkte von Pilotprojekten sollten sein:
Mehr Schienenverkehr – mehr KlimaschutzWeniger als ein Prozent der EU-weiten Treibhausgasemissionen gehen auf das Konto des Schienenverkehrs. Und das, obwohl die Schiene 16 Prozent des Personen- und 6 Prozent des Güterverkehrs abwickelt.
Im Schienengüterverkehr hat die letzte Bundesregierung bereits zwei wichtige Entscheidungen getroffen, die nun auszuweiten und mit Leben zu füllen sind:
Deutschland knausert beim SchienennetzDas deutsche Schienennetz ist veraltet. Kein Wunder: Kaum ein anderes europäisches Land investiert pro Einwohner so wenig in die Infrastruktur.
Der Schienenverkehr endet nicht an den Landesgrenzen. Deutschland ist als geografischer Kern des europäischen Zugnetzes für einen reibungslosen, grenzüberschreitenden Verkehr besonders gefordert. Zu oft wird der Verkehr über Stunden behindert, da die Leit- und Sicherungssysteme zweier Länder inkompatibel sind und in Folge etwa Lokomotiven ausgetauscht werden müssen. Abhilfe schafft das European Train Control System (ETCS). Dieser einheitliche Standard soll die bislang mehr als 20 unterschiedlichen Systeme in Europa ablösen. Mit ETCS ist es Europa gelungen, einen weltweiten Zukunftsstandard der digitalen Zugsteuerung zu entwickeln. Selbst Länder wie China oder Australien rüsten längst auf die Technik um. Auch in der EU sollen bis spätestens 2020 die Hauptstrecken, bis 2023 rund 80 Prozent des Schienennetzes und danach perspektivisch das gesamte Netz umgerüstet sein. Doch der Zeitplan ist kaum noch zu halten, größter Bremser ist Deutschland: 2016 war nur ein Bruchteil des insgesamt 34.000 Kilometer um-fassenden Schienennetzes umgerüstet. Die Bundesregierung muss, wie im Koalitionsvertrag festgehalten, in ETCS investieren, um Europa auf der Schiene zu verwirklichen.
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