Die Bahnindustrie in Deutschland ist eine der innovativsten Branchen unseres Landes und in vielen Bereichen Weltmarktführer. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr: Die Firmen investieren rund neun Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung – ein Spitzenwert. Um die enormen Investitionen in neue Technologien zu stemmen, sind gerade mittelständische Zulieferer auch auf staatliche Forschungsförderung angewiesen. Umso bitterer, dass die letzte Regierung die Bahnforschung konsequent vernachlässig hat. Durch Verschiebung von Zuständigkeiten sind der Schiene in den letzten vier Jahren Forschungsgelder im dreistelligen Millionenbereich entgangen. Jetzt lenkt die neue Bundesregierung kraftvoll um: mit einem Bahnforschungsprogramm. Ein Durchbruch für Schiene 4.0.
„Wir wollen ein eigenständiges Forschungsprogramm für den Schienenverkehr schaffen.“ So legt es die Regierung in ihrem Koalitionsvertrag fest. Ein wichtiger erste Schritt. Es gilt nun das Programm zügig anzugehen.
Die Forschungsagenda der Bahnindustrie ist ehrgeizig. Stichworte sind unter anderem automatisiertes Fahren, Elektromobilität, Digitalisierung, Cibersecurity und Lärmschutz. Hinzu kommen neue Fertigungsverfahren wie Leichtbau oder 3D-Druck, die auch für die Produktion von Zügen und Komponenten immer größere Bedeutung haben. Diese und weitere innovative Technologien eröffnen der Branche völlig neue Möglichkeiten, etwa in Sachen Effizienz und Umweltschutz. Und sie sind unerlässlich, damit die Unternehmen auch weiterhin Erfolge auf den Weltmärkten erzielen.
Shift2Rail: Hürden für KMU beseitigen
Die Europäische Union hat die Bedeutung der Bahnindustrie erkannt und fördert sie seit 2014 über das Forschungs-programm Shift2Rail mit bis zu 450 Millionen Euro bis 2020. Die ersten Erfahrungen zeigen: Damit die Mittel auch mittelständischen Unternehmen zugute kommen, müssen bürokratische Hürden im Bewerbungsprozess schnell beseitigt werden. In den kommenden Jahren wird es zudem darum gehen, das Programm auch über 2020 hinaus zu verlängern.
Es ist an der Bundesregierung, die Branche angemessen zu unterstützen. Es gilt:
Spitzenwert bei F&E-InvestitionenGemessen am Anteil des Umsatzes investieren die Unternehmen der Bahnindustrie mehr als dreimal so viel in Forschung und Entwicklung wie die deutsche Wirtschaft im Durchschnitt.
Die Bahnindustrie ist eine strategisch wichtige Branche. Sie sichert hierzulande die Mobilität von Millionen Menschen. Nur mit dem Schienenverkehr sind die Klimaschutzziele von Paris zu erreichen. Die deutsche Politik tut im eigenen Interesse gut daran, die Bahnindustrie zu unterstützen. Andere Länder haben die Chancen längst erkannt und investieren gewaltige Summen in ihre Industrien. Deutschland darf sich nicht abhängen lassen.
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