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Erprobte Sicherheit

Erprobte Sicherheit und Zuverlässigkeit von Bahntechnik

Sicherheit hat im Schienenverkehr oberste Priorität: Um dem hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden, durchlaufen neue Züge und Lokomotiven vor ihrer Inbetriebnahme durch die Hersteller umfangreiche Tests, darunter Fahrversuche, computergestützte Simulationen und Klimatests. Den gesamten Fertigungsprozess begleitet überdies ein engmaschiges Zertifizierungssystem zur Qualitätssicherung namens IRIS. Die Zughersteller in Deutschland nutzen für Ihre Praxistests unter anderem auch Prüfcenter in Deutschland und Österreich, um so ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. In den Zentren unterziehen Teams von Ingenieuren die jeweils neuesten Technologien für Bahntechnik anspruchsvollen Untersuchungen, ganz gleich ob die Züge und Loks für den heimischen Markt oder die entferntesten Regionen der Welt bestimmt sind.

Praxisnahe Testszenarien

In Deutschland ziehen neuentwickelte und inbetrieb zunehmende Schienenfahrzeuge in Wegberg-Wildenrath ihre Bahnen. Auf dem 35 Hektar großen Areal eines ehemaligen Militärflughafens in der Nähe von Mönchengladbach befindet sich heute der offene Testparcours für Deutschlands Züge und Loks, abseits und ungestört vom eng getakteten Regelfahrbetrieb des deutschen Schienennetzes. Die Anlage verfügt über hochmoderne Strecken- und Prüftechnologie. Hier gibt es nahezu nichts, was an einem Zug nicht getestet werden kann. Im Fahrbetrieb geprüft wird auf einem Gleisnetz mit einer Länge von insgesamt 28 Kilometern. Dazu gehören zwei Testringe, die Fahrten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Kurvenradien erlauben.

Da Züge aus deutscher Produktion in fast allen Klimazonen der Welt unterwegs sind, gehören extreme klimatische Umgebungsbedingungen ebenfalls zum Testbestandteil. Sie werden in einem von den großen Zugherstellern gemeinsam ins Leben gerufenen offenen Forschungs- und Testinstitut in Wien simuliert, dem Rail Tech Arsenal. Auf Knopfdruck kann dort jedes Wetter der Welt erzeugt werden – von extremer Sonneneinstrahlung bis hin zu Schnee, Regen und Eis. Kombiniert mit Fahrtwind- und Lastsimulationen lassen sich so praxisnahe Testszenarien herstellen. Sie prüfen einerseits den thermischen Komfort in Zügen, zum Beispiel bei Lüftungen, Klimaanlagen und Isolierungen. Andererseits testen die Experten vor Ort die technische Einsatzfähigkeit und Sicherheit von bahntechnischen Systemen und Komponenten auch unter widrigsten Witterungseinflüssen.

Für die Qualität von Bahntechnik sind stabile und eng verzahnte Fertigungsprozesse eine zentrale Voraussetzung, nicht nur für komplette Züge sondern bereits für die zahlreichen verwendeten Komponenten und Subsysteme. Ihre Güte wird durch den seit 2006 gültigen Bahnstandard IRIS (International Railway Industry Standard) gesichert. Das Regelwerk fordert eine umfangreiche und detaillierte Dokumentation: 16 Verfahren und 25 Prozesse müssen im angemessenen Umfang vom Hersteller dokumentiert werden, darunter das „Projektmanagement“, „Konfigurationsmanagement“ und „Obsoleszenzmanagement“. So umfassend in allen technischen Einzelheiten erprobt und im Fertigungsprozess überwacht, bleibt für den Zufall in Punkto Sicherheit beim Einsatz neuer Züge und Lokomotiven keine Chance.

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