Logo
Cybersicherheit

Cybersicherheit: Bahnindustrie entwickelt Lösungen

Die Zahl der Cyberattacken nimmt seit Jahren zu. Insbesondere der Schutz kritischer Infrastrukturen wird zu einer immer wichtigeren Aufgabe. Dies gilt auch für den Schienenverkehr, dessen Systeme zunehmend digital und vernetzt agieren – und dadurch angreifbar für Cyberkriminalität werden. Die heimische Bahnindustrie stellt sich der Herausforderung und entwickelt Lösungen.

Schienenverkehr schützen

Der Schutz des Schienenverkehrs setzt dabei im Wesentlichen an drei Punkten an:

  • Technologie: Moderne Schienennetze sind untereinander und nach außen vielfach vernetzt. Damit Kommunikation und Datenübertragung vor Manipulation geschützt sind, verwenden sie ausschließlich verschlüsselte Signale. Einzelne Komponenten der Systeme können zudem nur bedient werden, wenn der Mitarbeiter über eine entsprechende Authentifizierung verfügt. Die eingesetzte Software – vom Bordcomputer einer Lokomotive bis hin zum PC in einem Stellwerk – wird über teils speziell entwickelte Firewalls und Antivirenprogramme gegen Angriffe geschützt.
  • Schulungen: Im Falle eines Angriffs muss klar sein, wie reagiert wird. Technologie ist dabei nur eine Seite der Medaille. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen genau wissen, wer wann was tut. Solche Notfallpläne und Rollenverteilungen werden in regelmäßigen Schulungen und Trainings geprobt und abgefragt.
  • Krisenstab: Die Unternehmen der Bahnindustrie stellen neben Technologie und Schulungen auch Krisenteams bereit, die 24 Stunden am Tag einsatzbereit sind und im Ernstfall sofort reagieren.

Politik: Kritische Infrastrukturen schützen

Die Unternehmen der Bahnindustrie in Deutschland sind weltweit führend in der Entwicklung der nötigen Schutztechnologien. Auch die Politik hat das Thema erkannt und in Regularien wie dem deutschen IT-Sicherheitsgesetz oder der jüngst verabschiedeten EU-Cybersicherheitsrichtlinie berücksichtigt. Diese müssen nun umgesetzt und ihre Einhaltung streng überwacht werden. Zugleich gilt es, die Infrastrukturbetreiber finanziell zu unterstützen. Denn die Auf- und Umrüstung von Schutztechnologien auf den neuesten Stand ist kostenintensiv. Der Staat muss hier seiner Verantwortung für den Schutz kritischer Infrastrukturen nachkommen.

Bahnindustrie forscht zu Resilienz

Die Bahntechnikhersteller forschen für mehr Cybersicherheit. So beteiligen sie sich etwa an der 2016 gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG gegründeten interdisziplinären Arbeitsgruppe Cybersecurity für sicherheitskritische Infrastrukturen (CYSIS) an der Technischen Universität Darmstadt. Entstanden ist daraus unter anderem ein Whitepaper. Die Forscher geben darin konkrete technische Empfehlungen für eine bessere Resilienz des Zugverkehrs mit dem Ziel, dass Bahnnetze im Falle eines Cyberangriffs ihre wesentlichen Funktionen zum Schutz etwa von Passagieren aufrechterhalten können.

Kennwort vergessen?